Wissenswertes – Alles über Falten
Gesichtsfalten sind die sichtbaren Folgen der Hautalterung.
Um zu verstehen, warum und wie Hautfalten entstehen, ist es notwendig, etwas mehr über den Aufbau der Haut zu wissen.
Aufbau der Haut
Die Haut besteht aus drei Schichten:
- Epidermis, auch Oberhaut genannt
- Dermis, auch Bindegewebe genannt
- Subcutis, auch Unterhaut(fettgewebe) genannt
Die Epidermis ist nicht durchblutet und wird über die Dermis versorgt. Sie u.a. ist äußerst wichtig für die Hautgesundheit durch ihre Barrierefunktion.
Die Dermis wird durch zwei Gefäßplexen mit Kapillargefäßen versorgt. Sie besteht neben anderen Strukturproteinen und Zellen aus einem bindegewebeartigem Netz von Kollagen und Elastin mit Hyaluronsäure als Füllsubstanz zwischen den Zellen.
Die Subcutis besteht vor allem aus Fettzellen und lockerem Bindegewebe und wird von etwas größeren Gefäßen versorgt. Auch hier kommt
Hyaluronsäure als Füllsubstanz zwischen den Zellen vor.
Unter den Hautschichten befindet sich fast überall im Gesicht Muskulatur, die teilweise in mehreren Schichten übereinander liegt und miteinander einem komplexen Zusammenspiel unterliegt. Interessanterweise sind unter der Muskulatur und dem knöchernen Schädel an verschiedenen Stellen tiefe Fettpolster positioniert, die in abgetrennte Kompartimente aufgebaut sind. Diese tiefen Fettkompartimente übernehmen eine herausragend wichtige Rolle bei der Volumisierung des Gesichtes.
Entstehung von Falten
Bei der Entstehung von Falten wird in dynamische, statische und aktinische unterschieden.
Dynamische Falten entstehen aufgrund der Muskelaktivität. Die Haut legt sich aufgrund der Kontraktur der jeweiligen Gesichtsmuskeln sozusagen in Wellen. Diese prägen sich dann über Jahre und Jahrzehnte durch die dauernde Quetschung der kollagenen und elastinen Fasern als Falten in das Gesicht ein. Beispiele für diese Art von Falten sind Stirnfalten, Zornesfalten und Augenfalten, die auch als Krähenfüsse bezeichnet werden. Auch Mundfalten, die strichcode-artig um den Mundringmuskel entstehen, fallen in diese Kategorie.
Statische Falten entstehen unabhängig von muskulärer Aktivität und sind entweder auf Volumenverluste der oberen und vor allem tiefen Fettkompartimente oder auf allgemeine Abbauprozesse im Bindegewebe zurückzuführen. Beispiele hierfür sind z.B. die Nasolabialfalte, die Marionettenfalte und die senkrecht verlaufenden Falten im seitlichen unteren Wangenbereich, die gerade bei Frauen sehr oft Mitte der 40iger, Anfang der 50iger entstehen.
Aktinische Falten entstehen durch äußere Einflüsse wie z.B. UV-Strahlung oder Solarienbesuche. Anfänglich zeigen sich diese Falten durch feine Knitterfältchen. Bei fortschreitender Schädigung spricht man von solarer Elastose. Diese ist durch tief eingegrabene Falten und eine meist gelbliche Verfärbung und Verhärtung der Haut gekennzeichnet.
Bereits ab dem zwanzigsten Lebensjahr beginnen die Abbauprozesse in der Haut. Meistens sind jedoch zu diesem Zeitpunkt noch keine Folgen in Form von Falten an der Haut sichtbar. Die ersten Knitterfältchen um die Augen zeigen sich, je nach individuellem Verhalten, zwischen Mitte 20 und Anfang 30. Mit Ende 30 Anfang 40 prägen sich die dynamischen Falten soweit ein, dass sie auch ohne mimische Aktivität sichtbar sind. Jetzt entstehen auch bedingt durch Volumenverluste in den Fettkompartimenten und fortschreitende Schädigungen im Bindegewebe vermehrt statische Falten. Einen weiteren Alterungsschub gibt es bei Frauen mit dem Eintritt in die Menopause. Der für die Kollagensynthese bei Frauen wichtige Östrogenspiegel im Blut geht stark zurück. Der Kollagengehalt der Haut nimmt dadurch stark ab und verursacht zunehmende Konsistenzprobleme im Bindegewebe. Die Haut wird dünner, trockener und anfälliger für Reizungen, Entzündungen und Infektionen.
Da Männer eine dickere und auch fettere Haut haben, zeigen sich bei diesen die erwähnten Alterserscheinungen meistens später, allerdings schreitet dann die Alterung bei Männern meist schneller fort.
Neben der intrinsischen Hautalterung, die von individuellen Gegebenheiten wie z.B. Hauttyp oder genetischen Faktoren abhängig und daher praktisch nicht beeinflussbar ist, ist die extrinsische Hautalterung der Hauptgrund für die Bildung von Falten.
Die extrinsische Hautalterung ist durch das persönliche Verhalten beeinflussbar. Rauchen und übermäßige UV-Exposition sind die Hauptfaktoren für die vorzeitige und progressive Faltenbildung. Weitere Faktoren sind unter anderem falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, zu wenig Schlaf, zu viel Alkohol, falsche Pflege, Erkrankungen der inneren Organe.